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stephanusbuch.de - die Stephanus-Buchhandlung, Herrenstr. 34, 76133 Karlsruhe - - alle aktuellen und vergangenen Veranstaltungen

Herrenstr. 34
76133 Karlsruhe
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stephanusbuch.de

Unsere vergangenen Termine 2016

Mo. 15.2. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Martin Walser

liest aus

Ein sterbender Mann

Theo Schadt, 72, Firmenchef und auch als „Nebenherschreiber“ erfolgreich, wird verraten. Verraten ausgerechnet von dem Menschen, der ihn nie hätte verraten dürfen: Carlos Kroll, seinem engsten und einzigen Freund seit 19 Jahren, einem Dichter. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau, in der Schellingstraße in München. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, wenn das, was ihm passiert ist, menschenmöglich ist, hat er sich in einem Online-Suizid-Forum angemeldet. Da schreibt man hin, was einem geschehen ist, und kriegt von Menschen Antwort, die Ähnliches erfahren haben. Das gemeinsame Thema: der Freitod.

Eines Tages, er wieder an der Kasse, löst eine Kundin bei ihm eine Lichtexplosion aus. Seine Ehefrau glaubt, es sei ein Schlaganfall, aber es waren die Augen dieser Kundin, ihr Blick. Sobald er seine Augen schließt, starrt er in eine Lichtflut, darin sie. Ihre Adresse ist in der Kartei, also schreibt er ihr – jede E-Mail der Hauch einer Weiterlebensillusion. Und nach achtunddreißig Ehejahren zieht er zu Hause aus. Sitte, Anstand, Moral, das gilt ihm nun nichts mehr. Doch dann muss er erfahren, dass sie mit dem, der ihn verraten hat, in einer offenen Beziehung lebt. Ist sein Leben „eine verlorene, nicht zu gewinnende Partie“?

Martin Walsers neuer Roman über das Altsein, die Liebe und den Verrat ist beeindruckend gegenwärtig, funkelnd von sprachlicher Schönheit und überwältigend durch seine beispiellose emotionale Kraft.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 12,00 €, ermäßigt: 10,00 €, Mitglieder: 8,00 € (Vorverkauf Laden)

Fr. 26.2. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Abbas Khider

liest aus

Ohrfeige

Ein Flüchtling betritt die Ausländerbehörde, um ein letztes Mal seine zuständige Sachbearbeiterin aufzusuchen. Er ist wütend und hat nur einen Wunsch: dass ihm endlich jemand zuhört. Als Karim drei Jahre zuvor von der Ladefläche eines Transporters ins Freie springt, glaubt er in Frankreich zu sein. Bis dorthin hat er für seine Flucht aus dem Irak bezahlt. In Wahrheit ist er mitten in der bayerischen Provinz gelandet. Er kämpft sich durch Formulare und Asylunterkünfte bis er plötzlich seinen Widerruf erhält und abgeschoben werden soll. Jetzt steht er wieder ganz am Anfang.

Dieser ebenso abgründige wie warmherzige Roman wirft eine der zentralen Fragen unserer Gegenwart auf: Was bedeutet es für einen Menschen, wenn er weder in der Heimat noch in der Fremde leben darf?

Mit unverwechselbarer Stimme stellt Abbas Khider das Selbstverständnis einer offenen Gesellschaft in Frage: stimmgewaltig, tieftraurig und voller Witz.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 7.3. 2016 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Benedikt Wells

LESUNG SÜD liest aus

Vom Ende der Einsamkeit

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Jahre später glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch als sie erwachsen sind, holt sie die Vergangenheit wieder ein.

Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Di. 22.3. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Verena Boos

liest aus

Blutorangen

Für die junge Spanierin Maite ist das Studium in München vor allem eine Chance, ihrem konservativen Elternhaus zu entfliehen. Ihre Heimat Valencia, berühmt für den Handel mit makellosen Orangen, wird ihr allmählich fremd. Sie verliebt sich in Carlos, der aus einer deutsch-spanischen Familie stammt, und befreundet sich mit seinem Großvater Antonio. Der alte Emigrant berichtet von nie gehörten Ereignissen und erzählt doch nicht alles. Eines Tages wird aus der Zuhörerin eine Fragerin: Wie gelangte ihr Vater in eine deutsche Uniform?

Verena Boos, geboren 1977 in Rottweil, lebt in Frankfurt. Studium der Soziologie und Anglistik, Dissertation. Sie arbeitete als Journalistin, Wissenschaftlerin und Referentin. Verena Boos ist seit 2010 freie Autorin.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Mi. 23.3. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Mirna Funk

liest aus

Winternähe

Ihr Name ist Lola. Sie ist Deutsche. Sie ist Jüdin. Und die einzige, der ihr ein Hitlerbärtchen ins Gesicht malen darf, ist sie selbst. Sie hat genug davon, dass andere darüber bestimmen wollen, wer sie ist und wer nicht. Sie entscheidet, wovon sie sich verletzt fühlt und wovon nicht.

Lola ist in Ost-Berlin geboren, ihr Vater macht rüber und geht in den australischen Dschungel. Sie wächst auf bei ihren jüdischen Großeltern und ist doch keine Jüdin im strengen Sinne. Ihre Großeltern haben den Holocaust überlebt, sie selber soll cool bleiben bei antisemitischen Sprüchen. Dagegen wehrt sie sich.

Sie lebt in Berlin, sie reist nach Tel Aviv, wo im Sommer 2014 Krieg herrscht. Sie besucht ihren Großvater und ihren Geliebten, Shlomo, der vom Soldaten zum Linksradikalen wurde und seine wahre Geschichte vor ihr verbirgt. Lola verbringt Tage voller Angst und Glück, Traurigkeit und Euphorie. Dann wird sie weiterziehen müssen. Hartnäckig und eigenwillig, widersprüchlich und voller Enthusiasmus sucht Lola ihre Identität und ihr eigenes Leben.

Wer bestimmt darüber, wer wir sind? Unsere Herkunft, falsche Freunde, orthodoxe Rabbiner?

Eine Veranstaltung im Rahmen der 4. Karlsruher Wochen gegen Rassismus 10. bis 23. März 2016

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Kulturamt der Stadt Karlsruhe

Eintritt frei

Mo. 4.4. 2016 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Die Veranstaltung fällt leider aus wegen Krankheit.

Monique Schwitter

LESUNG SÜD liest aus

Eins im Andern

Eines Abends erfährt sie, als sie, statt zu schreiben, nach ihrer ersten Liebe googelt, dass er sich aus dem achten Stock gestürzt hat. Vor fast fünf Jahren schon. Sie ist schockiert, ebenso sehr über seinen Selbstmord wie über die Tatsache, dass sie ihn gar nicht vermisst hat. Nun hat sie ihn am Hals, stärker als zu Lebzeiten.

Was ist das, die Liebe? Wieso kann sie kommen und gehen? Wohin geht sie, wenn sie geht? Und was ist eigentlich mit der aktuellen Liebe los? Der sitzt in seinem Zimmer und checkt Mails oder sieht fern.

Die Protagonistin in Monique Schwitters neuem Roman beginnt nun eine Liebesrecherche: Sie handelt ihre Liebesbiographie an zwölf Männern ab, die weit mehr als die Namen gemein haben mit den Aposteln, den Gesandten des Glaubens und der Liebe. Es sind beinahe mythische Umrisse von Männern, die sie schreibend mit Liebe, Leben und Geschichte füllt. Und je länger sie schreibt, desto stärker schiebt sich die Rahmengeschichte, ihre aktuelle Liebessituation, ins Zentrum, bis sie die Handlung übernimmt.

„Eins im Andern“ ist ein außergewöhnliches Buch: ein Wagnis, ein trickreiches, konsequentes Spiel mit Leben und Fiktion. Seine mitreißend lebendige Sprache verleiht ihm, bei aller Intensität, eine fast heitere Leichtigkeit.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Di. 5.4. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Wolf Wondratschek und Christian Reiner

Lesung aus

Friedrich Hölderlins Turmgedichte

Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) lebte jahrzehntelang entmündigt in der Obhut eines Tischlermeisters und dessen Tochter in einem Tübinger Turmzimmer. In dieser Klausur entstanden Gedichte in einem für Hölderlin ungewöhnlich gelösten und ruhigen Duktus. Diese sogenannten „Turmgedichte“ umfassen etwa 50 Texte, von denen viele mit Namen wie „Buarotti“ oder „Scardanelli“ unterzeichnet sind.

Wolf Wondratschek ist freier Schriftsteller und lebt in München und Wien. Er wurde 1943 in Rudolstadt/Thüringen geboren; aufgewachsen in Karlsruhe; Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt am Main. Neben Gedichten, Liedern und Romanen veröffentlichte Wondratschek zahlreiche Hörspiele, Filme und Schallplatten und schrieb kontinuierlich für Zeitschriften und Anthologien.

Der Wiener Schauspieler, Stimm- und Sprechkünstler Christian Reiner, dessen Arbeiten häufig im Zwischenbereich von Sprache und Musik angesiedelt sind, wurde 1970 in München geboren, studierte Gesang, Phonetik und Sprache und hat u.a. mit den Stuttgarter Philharmonikern, Michael Moore und Hanns Zischler zusammengearbeitet.

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Do. 14.4. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Melinda Nadj Abonji

EKT:2016 liest aus

Tauben fliegen auf

„Wir haben hier noch kein menschliches Schicksal, wir müssen es uns erst noch erarbeiten“, sagt Ildikos Mutter. Längst ist die Familie eingebürgert und betreibt ein Café in bester Seelage. Doch angekommen sind sie nicht, die beiden Töchter Ildiko und Nomi wachsen zwischen zwei Welten auf, sind hin- und hergerissen zwischen der verlorenen Heimat in der Vojvodina und dem Wunsch, Teil der Schweizer Gesellschaft zu sein. Es dauert lange, bis Ildiko erkennt, dass hinter dem Schweizer Idyll knallharte Fremdenfeindlichkeit lauert.

Ein höchst zeitgemäßer Text über Emigration und den Preis der Assimilation.

Melinda Nadj Abonji, geb. 1968 in Becsej, Vojvodina ist Autorin und Musikerin. Zunächst studierte sie Germanistik und Geschichte. Seit 2006 leitet sie eine freie Schreibwerkstatt in Zürich. Für „Tauben fliegen auf“ erhielt sie den Deutschen Buchpreis 2010 sowie den Schweizer Buchpreis 2010.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 23. Europäischen Kulturtage Karlsruhe

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Kulturamt der Stadt Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

So. 17.4. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

José F. A. Oliver

EKT:2016 Lesung

21 Gedichte aus Istanbul

4 Briefe & 10 Fotow:orte

Istanbul : Arbeitslosigkeit, schleichende Islamisierung, Probleme mit den Minderheiten, die syrischen Flüchtlinge, das Spannungsverhältnis zu Avrupa, der nicht so ferne Krieg in Afghanistan, die Unterdrückung in Ägypten oder, ganz nah, die Niederschlagung der Aufstände rund um den Gezi-Park.

Oliver wurde Zeuge dieser „hoffnungswut“. Sein neues kaleidoskopisches Buch ist eine sinnliche Reise in die unfassbare Stadt am Bosporus – „menschenatlas voller wirklichkeiten“ -, die Oliver in den Worten verdichtet : „im einsamkeitstaumel ein plural der dinge“.

José F. A. Oliver lebt in Hausach im Schwarzwald. Für seine Lyrik erhielt er bereits etliche Preise, u. a. 2012 den „Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis“ und den „Basler Lyrikpreis 2015“.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 23. Europäischen Kulturtage Karlsruhe

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Kulturamt der Stadt Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Di. 19.4. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Günter Berg

Exklusiv präsentiert

Siegfried Lenz‘ Roman Der Überläufer

Einblicke in den Literaturbetrieb

Ein unveröffentlicher Roman von Siegfried Lenz erscheint mit 65 Jahren Verspätung. 1951 geschrieben, ist „Der Überläufer“ Siegfried Lenz’ zweiter Roman. Obgleich vollendet und vom Autor mehrfach überarbeitet, blieb er bis heute unveröffentlicht.

Der Verleger und Literaturagent Günter Berg stellt Siegfried Lenz' Roman „Der Überläufer“ exklusiv im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais vor.

Es ist der letzte Kriegssommer, die Nachrichten von der Ostfront sind schlecht. Der junge Soldat Walter Proska aus dem masurischen Lyck wird einer kleinen Einheit zugeteilt, die eine Zuglinie sichern soll und sich in einer Waldfestung verschanzt hat und. Bei sengender Hitze und zermürbt durch stetige Angriffe von Mückenschwärmen und Partisanen, aufgegeben von den eigenen Truppen, werden die Befehle des kommandierenden Unteroffiziers zunehmend menschenverachtend und sinnlos. Die Soldaten versuchen sich abzukapseln: Einer führt einen aussichtslosen Kampf gegen einen riesigen Hecht, andere verlieren sich in Todessehnsucht und Wahnsinn. Und Proska stellen sich immer mehr dringliche Fragen: Was ist wichtiger, Pflicht oder Gewissen? Wer ist der wahre Feind? Kann man handeln, ohne schuldig zu werden? Und: Wo ist Wanda, das polnische Partisanenmädchen, das ihm nicht mehr aus dem Kopf geht?

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 2.5. 2016 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Pierre Jarawan

LESUNG SÜD liest aus

Am Ende bleiben die Zedern

Samir ist auf einer Reise, die Gegenwart und Vergangenheit verbinden soll: Er will endlich die Wahrheit über seinen Vater erfahren, der die Familie vor zwanzig Jahren plötzlich und ohne eine Nachricht verlassen hat, denn dessen Geschichten und Schwärmereien über den Libanon haben in Samirs Erinnerung einen Ort der ungestillten Sehnsucht wachsen lassen.

Mit einem rätselhaften Dia im Gepäck macht der junge Mann sich auf, das Geheimnis zu lüften.Seine Suche führt ihn durch ein noch immer gespaltenes Land, und schon bald scheint Samir nicht mehr nur den Spuren seines Vaters zu folgen. Vielmehr ist es, als seien die Figuren aus dessen Geschichten real geworden. Erst sie bringen Samir der Lösung näher – und damit der Rückkehr in eine bessere Zukunft: Denn zu Hause wartet Yasmin, seine große Liebe.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Di. 3.5. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Jutta Rosenkranz

liest aus

Zeile für Zeile mein Paradies

Bedeutende Schriftstellerinnen, 18 Porträts

Virginia Woolf, Sylvia Plath, Edith Södergran, Marie Luise Kaschnitz und Marlen Haushofer – all diese Frauen prägten ihre Zeit und schufen Werke voller Sprachgewalt und Poesie. Sie überwanden Grenzen, warfen gesellschaftliche Zwänge ab und verteidigten ihre Freiheit.

In achtzehn Porträts zeigt Jutta Rosenkranz in Ihrem Buch das Leben und Wirken bedeutender Schriftstellerinnen und lädt ein zu literarischen Neu- und Wiederentdeckungen.

Jutta Rosenkranz , geboren 1957 in Berlin, studierte Germanistik und Romanistik und lebt als freie Autorin und Journalistin in Berlin. Sie hat Gedichte, Prosa und literarische Essays veröffentlicht, zahlreiche Autoren-Porträts und Features für den Hörfunk geschrieben und ist Herausgeberin mehrerer Lyrik-Anthologien.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Fr. 13.5. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Annette Pehnt

liest aus

Briefe an Charley

Charley ist weg, schon lange. Aber seine Gefährtin lässt nicht ab von ihm. Zwar hat Charley sie verlassen, aber sie verlässt ihn noch lange nicht. Immer noch ist er ihr Gegenüber, ihr Gesprächspartner, sie denkt für ihn mit, sie sammelt Fundstücke für ihn, sie liest ihm vor, schreibt ihm Geschichten und führt Listen. In ihren Briefen an ihn dreht und wendet sie die gemeinsame Zeit. Wut, Verlassenheit, Sehnsucht und Erinnerungen wechseln einander ab. So erfindet sie Charley jeden Tag neu. Und mit dem Schreiben wächst die Macht über ihren Geliebten: Die Erzählerin allein bestimmt, wer Charley war und ist. Zugleich geraten für alle Beteiligten Gewissheiten ins Rutschen: Wie war es damals wirklich?

Die mit zahlreichen literarischen Preisen bedachte Erzählerin Annette Pehnt legt ihren so vielschichtigen wie virtuosen neuen Roman vor.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Di. 31.5. 2016 · 20 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Walle Sayer

liest aus

Was in die Streichholzschachtel passte

Feinarbeiten

Bitte beachten Sie: Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr!

Walle Sayer, was ihm wichtig ist:
Der Punkt oder der Augenblick, an dem das Prosaische in Poesie übergeht. Kapitel wie Kabinette.

Walle Sayer, wie er sich versteht:
Als Autor, der als Ungelernter in der Feinabstimmung schafft: zwischen lediglich und wenigstens, zwischen bloß und nur.

Auch ein Grund zum Feiern: Seit 1994, seit sieben Büchern gehören Walle Sayer und Klöpfer & Meyer zusammen.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Mo. 6.6. 2016 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Mercedes Lauenstein

LESUNG SÜD liest aus

Nachts

Nacht für Nacht streift eine junge Frau durch die Stadt. Sie sucht nach etwas, doch sie weiß nicht, wonach. Vielleicht, denkt sie, kann sie es hinter den letzten erleuchteten Fenstern finden. Sie klingelt an den Türen. Und begegnet Menschen im Moment ihrer höchsten Einsamkeit – Menschen, die nachts erst richtig zu leben beginnen, wenn draußen alles still und dunkel ist.

„Die Nacht“, sagt er, „mag ich deshalb, weil man in ihr viel klarer sieht als am Tag. Was ja der Tatsache, dass es tagsüber hell ist, eigentlich widerspricht.“ Ich schweige. Wir gucken zum Fenster hinaus und sehen uns selbst. In der Spiegelung treffen sich unsere Blicke. Dann sagt er: „Und jetzt möchte ich, wenn du erlaubst, gerne ins Bett gehen.“

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Di. 14.6. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Judith Hermann

liest aus

Lettipark

Erzählungen

Ein Fotograf betrachtet seinen Adoptivsohn, interessiert und distanziert, wie eines seiner Bildmotive, und seine Frau sieht diesen Blick. Vielleicht wird darüber alles zerbrechen.

Ein alter Mann denkt an eine lange Reise nach Nantucket, die viele Jahre zurückliegt, zu Freunden, in ein Haus, das erst in Umrissen existierte. Walter hatte für ihn dieses Haus mit Worten in die Luft gezeichnet. Er glaubt sich an eine Umarmung zu erinnern, zum Abschied.

Durch einen Blick, eine Berührung entsteht eine plötzliche Nähe, oder Menschen entfernen sich voneinander. Kinder, Exzentriker, ein Vater, der aus der Psychiatrie verschwindet – Menschen kreuzen unseren Lebensweg, begleiten uns, machen uns glücklich und bleiben unfassbar.

Judith Hermanns Figuren sind manchmal ganz schutzlos. Umso intensiver sind ihre Begegnungen mit anderen, geliebten, fremden Menschen. Diese Momente geschehen beiläufig, unaufgeregt und entfalten unter der Oberfläche eine existentielle Wucht. In ihren Erzählungen spürt Judith Hermann diesen alles entscheidenden Momenten nach, unserer Einsamkeit und Wut und Sehnsucht.

In ihren neuen Erzählungen setzt sie so konzentriert wie leicht die Worte, zwischen denen sich das unfassbare Drama der Existenz zeigt. Was geschieht, wenn wir jemandem begegnen?
Wie nah können wir den Menschen sein, die wir lieben?

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Do. 23.6. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Matthias Kehle

liest aus

Die letzte Nacht

Die meist knappen Texte des mehrfach ausgezeichneten Karlsruher Schriftstellers Matthias Kehle stecken voller Vieldeutigkeiten. Der Thaddäus-Troll-Preisträger legt hier sein bislang persönlichstes Buch vor. Mit feiner Feder verdichtet er in seinen Erzählungen Erfahrungen aus vier Jahrzehnten zu Kammerspielen des Lebens. Er erinnert sich an Begegnungen des Alltags, an Mutter und Vater, eine skurrile Nachbarin, die Gärten der Jugend, besinnliche Dia-Abende, erste Lieben und letzte Abschiede.

In den hier versammelten Short Stories verlässt der erfahrene „Alpineast“ vertrautes Terrain und bleibt dennoch seinen sprachlichen Gefilden in atmosphärisch dichten, oftmals poetischen Momenten treu.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Do. 21.7. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Marina Caba Rall

liest aus

Esperanza

Moderation: José F. A. Oliver

Esperanza sucht in den 1970er Jahren in Deutschland als Gastarbeiterin ihr Glück. Mit ihrer Vergangenheit im Spanien zur Zeit des Franquismus hat sie gebrochen – doch ihre Tochter Karla hakt nach. Und dann steht auch noch ein Unbekannter vor der Tür, dessen Auftauchen viele Fragen aufwirft. Esperanza will sich ihren Dämonen stellen. Und so macht sie sich, begleitet von ihrer Tochter, auf die Reise nach Spanien, um das Schweigen zu brechen. Auf der Suche nach dem, was war, kommt es zu immer neuen Verstrickungen.

Die deutsch-spanische Autorin Marina Caba Rall ist in Madrid und Tübingen aufgewachsen. Sie studierte Geschichte und Regie, unter anderem in Potsdam-Babelsberg. Heute arbeitet sie für die Lateinamerika-Redaktion der Deutschen Welle TV und ist Drehbuchautorin und Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen. Mit ihrem Debüt „Esperanza“ legt sie einen eindrücklichen Familienroman über Auswanderung, Identitätsfindung und Neuanfänge

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt: 6,00 €, Mitglieder: 4,00 € (Vorverkauf Laden)

Do. 1.9. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Monika Rinck

liest aus

Honigprotokolle

Gedichte

Im ursprünglichen Wortsinn des Protokolls gibt es einen klebrigen Kern: Ein zusammengeleimtes Buch ist gemeint oder, spezieller: das einer Niederschrift vorgeleimte Blatt, mit einer Chronologie zum Schriftstück und Angaben zum Verfasser. Das steht am Anfang des Buches, wird ihm aber zuletzt eingeklebt. Daher auch die Tendenz zum Hohn – in all seiner Nachträglichkeit.

Es gibt die Klebrigkeit der inneren Fixierung, die auf immer wieder erneutes Durchdenken dringt, und es gibt den unvergesslichen Honig an den Schuhen, in der Tasche, an den Fingern, der an den unachtsamen Moment seines Verschüttens erinnert. Auch dies kann als ein Protokoll gesehen, wenn auch nicht gelesen werden. Oder nehmen wir den Körper als Protokoll unseres Lebens, für den Verlauf der Zeit, dem wir unterliegen. Nehmen wir den Honig als Protokoll des Bienenflugs und als Auskunft über die von ihnen gerade noch erreichbaren Blüten.

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, Studium der Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichenden Literaturwissenschaft, lebt als Autorin in Berlin. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit dem „Ernst-Meister-Preis“ 2008, dem „Georg-K.-Glaser-Preis“ 2010 und dem „Kunstpreis Berlin, Literatur“ 2012 ausgezeichnet. 2015 wurde Monika Rinck der „Kleist-Preis“ verliehen.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Eintritt frei

Mo. 5.9. 2016 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Johannes Ehrmann

LESUNG SÜD liest aus

Großer Bruder Zorn

Box-Promoter Aris braucht den Befreiungsschlag gegen die drohende Insolvenz und organisiert einen letzten großen Kampfabend. Jessi vom Netto will ein besseres Leben für ihre kleine Tochter und muss sich ihrer Vergangenheit stellen. Und Serdar aus dem Späti denkt an nichts anderes als an einen Knockout am Freitag.

Eine Woche im Weddinger Kiez, jeder hat seine eigenen Pläne und eine andere Herkunft, aber alle haben dieselbe Heimat. Die Wege der Protagonisten irrlichtern jeden Tag schneller umeinander, bis sie bei der großen Fight Night schließlich aufeinanderprallen.

Ein Plot, der in die Sitze presst, Typen wie das echte Leben, ein unverwechselbarer Sound.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Fr. 23.9. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Katharina Hagena

liest aus

Das Geräusch des Lichts

Fünf Menschen im Wartezimmer. Wer könnten sie sein? Eine der Wartenden beobachtet die anderen und erfindet ihre Lebensgeschichten.

Da ist die Botanikerin Daphne Holt, so widerstandsfähig und zart wie das Moos, das sie erforscht. Auf der Suche nach einer Freundin stößt sie in der kanadischen Wildnis auf ein Geheimnis. Da ist der Musiker in seinem dottergelben Hausboot, der den letzten Willen seiner Frau erfüllt und auf dem zugefrorenen See das Nordlicht erwartet. Der zwölfjährige Richard sieht in jeder Öffnung, jedem Schacht, hinter jedem Gitter einen möglichen Weg zum Planeten Tschu. Auf dem befinden sich nämlich seine Mutter und seine Schwester, weil sie ja irgendwo sein müssen, wenn sie nicht mehr da sind. Und da ist die verwirrte Dame, in deren Kopf sich die weiße Leere schon ganz ausgebreitet hat.

Schließlich erfindet die Erzählerin ihre eigene Geschichte, einen Thriller über die Verbrechen einer skrupellosen Ölfirma, bei dem sie selbst in Lebensgefahr gerät.

Katharina Hagenas neuer Roman entführt uns zu den Polarlichtern der Northwest Territories und in die Ölstädte Albertas. Er erzählt von Menschen, die etwas verloren haben – die Liebe, eine Freundin, die Mutter oder sich selbst.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Literaturtage Karlsruhe 2016

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Kulturamt der Stadt Karlsruhe

Mi. 28.9. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Volker Kaminski, Anja Kümmel, Markus Dehm

Karlsruher Autoren präsentieren neue Romane

Volker Kaminski, geboren in Karlsruhe, studierte Germanistik und Philosophie in Freiburg und Berlin, wo er heute lebt. Er veröffentlichte unter anderem die Romane „Spurwechsel“ (2001) und „Gesicht eines Mörders“ (2014). In Rot wie Schnee (2016) thematisiert Tom, erfolgreicher Maler großer Bilderserien vom „schönen mondänen Leben“, eines Tages Kriegserfahrungen und Gewalt. Er malt ein Bild vom „roten Schnee“ – ein Bild, das er aus den Fluchterzählungen seines Vaters kennt. Daraufhin kommt es in seinem Atelier zu aberwitzigen Verwicklungen.

Anja Kümmel, geboren in Karlsruhe, studierte Gender Studies und Spanisch in Los Angeles, Madrid und Hamburg. Neben Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlichte sie die Romane „La Danza Mortale“ (2004), „Das weiße Korsett“ (2007), „Hope’s Obsession“ (2008) und „Träume Digitaler Schläfer“ (2012). In V oder die Vierte Wand (2016) trifft im London des Jahres 1980 New Wave auf futuristische Technologie und ein junger Mexikaner auf eine isländische Auftragskillerin, die in der falschen Zeit gelandet ist.

Markus Dehm, geboren in Karlsruhe, schreibt für mehrere Zeitschriften und Zeitungen. 2005 erschien sein Debütroman „Weltensprünge“, 2011 ein Kinderbuch mit dem Titel „Nosy“. Sein jüngster Roman Bluestage wurde 2015 veröffentlicht und erzählt von den Höhen und Tiefen im Leben einer Musikerin – einer schwierigen Kindheit, dem Leben in Hippiekommunen, Zeiten der Einsamkeit, schwierigen Partnerschaften, von Krankheit, Lug und Betrug, aber auch von Leidenschaft, Freundschaft und einem Leben für die Musik.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Literaturtage Karlsruhe 2016

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · Kulturamt der Stadt Karlsruhe

Eintritt frei

Mo. 10.10. 2016 · 20 Uhr · Café Palaver, Steinstraße 23, 76133 Karlsruhe

Christian Buckard

liest aus

Moshé Feldenkrais

Der Mensch hinter der Methode

„Sich selbst zu erkennen scheint mir das Wichtigste, was ein Mensch für sich tun kann.“ Moshé Feldenkrais

Die Feldenkrais-Methode ist weltberühmt, doch der Mensch, nach dem sie benannt wurde, nahezu unbekannt. Zu seinen Schülern zählten David Ben-Gurion, Moshe Dayan, Margaret Mead und Yehudi Menuhin. Anhand von Auszügen aus Feldenkrais' unveröffentlichter Autobiographie, Gesprächen mit Zeitzeugen und bisher unbekanntem Archiv- und Fotomaterial erzählt Christian Buckard die abenteuerliche Geschichte des charismatischen Forschers – ein Jahrhundertleben.

Dr. phil. Christian Buckard, geboren 1962, studierte Judaistik und Niederländische Philologie in Berlin, Jerusalem und Amsterdam und lebt als freier Autor in Berlin.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Feldenkrais Netzwerk Region Karlsruhe GbR

Veranstalter und Kartenvorverkauf:

Stephanus-Buchhandlung

Eintritt: 6,00 € (Vorverkauf Laden)

Mo. 10.10. 2016 · 20 Uhr · KOHI-Kulturraum, Werderstr. 47, 76137 Karlsruhe

Teresa Präauer

LESUNG SÜD liest aus

Oh Schimmi

Wie kann einer sich bloß derart zum Affen machen und so blöd anstellen beim Zappen durchs Fernsehprogramm und auf seinen Wegen durch die Bars und Nagelstudios der Großstadt? Ständig auf der Suche nach der nächsten Liebe, meistens im falschen Moment unterbrochen vom Handyläuten der eigenen Mutter.

Teresa Präauer hat ein sexuell aufgeladenes, extrem komisches und brutal hartes Buch geschrieben, das unbedingt laut gelesen werden sollte mit viel buntem Kaugummi im Mund, weil hier Sprache performt und zeigt, dass Anbaggern oder Aufreißen noch immer eine sportliche Disziplin ist, die aus kopulierenden Wörtern gemacht ist.

'Oh Schimmi' von Teresa Präauer ist das Buch zum von Publikum und Jury enthusiastisch gefeierten Text beim letztjährigen Bachmann-Wettbewerb, und den Leserinnen und Lesern bleibt nichts anderes übrig, als bei der Lektüre mal ungeduldig, mal kopfschüttelnd, mal lachend 'Oh Schimmi!' zu rufen.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe · KOHI-Kulturraum e.V.

Do. 13.10. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Michael Krüger

liest aus

Das Irrenhaus

Dieser Mann ist ein Glückspilz: Von der Tante einer Tante erbt er in bester Lage Münchens ein großes Mietshaus. Also hängt er seinen Job als Archivar an den Nagel, bricht alle Zelte ab und zieht in eine freie Wohnung seines neuen Hauses ein. Unter falschem Namen, versteht sich, immerhin will er dem Müßiggang frönen und sich nicht unnötig mit seinen Mietern herumschlagen. Da hat er die Rechnung ohne die illustre Nachbarschaft gemacht: vom unbeugsamen Derivatehändler und der notorisch einsamen Studienrätin bis zum Vorgänger in seiner Wohnung, ein Schriftsteller, der überall Spuren hinterlassen hat und immer noch sonderbare Post erhält.

Kurzerhand beschließt der Mann, in die Haut des ominösen Autors zu schlüpfen. Er kopiert dessen Schrift, trägt dessen Gedichte vor, eignet sich das Verhalten eines echten Schriftstellers an und erkundet, wie sich dieses neue Leben anfühlt. Bis eines Tages eine Nichte desselben vor der Tür steht, und kurz darauf eine Frau, die behauptet, er habe ihre Werke plagiiert und gestohlen. Was tun? Aus dem Einsamen wird ein Verfolgter. Als die Schlinge sich immer stärker zuzieht, plant er seine Flucht.

Nach der „Turiner Komödie“ und dem Erzählband „Der Gott hinter dem Fenster“ legt Autor und Verlegerlegende Michael Krüger sein neues Prosawerk vor: ein vergnüglicher Roman, in dem er wunderbar hintersinnig und hinreißend komisch einen Käfig voller Narren mitten in München porträtiert. Zugleich erzählt er die Geschichte eines Mannes, der mit dem Glück, das ihm in den Schoß fällt, partout nichts anfangen kann ...

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Mo. 17.10. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Björn Kern

liest aus

Das Beste, was wir tun können, ist nichts

„Nichtstun heißt ja nicht, dass ich nichts tue. Nichtstun heißt, die falschen Dinge sein zu lassen.“

In seinem neuen Buch 'Das Beste, was wir tun können, ist nichts' erzählt der preisgekrönte Schriftsteller Björn Kern, wovon wir alle träumen: Mehr Zeit, weniger Arbeit, mehr Leben. Wunderbar komisch und charmant schildert er seinen ganz eigenen Abschied von Fleiß und Tatendrang hin zu mehr Gelassenheit.

„Früher war ich effizient, leistete sogar Multitasking. Eine scheußliche Fähigkeit, die einem noch fragilen Nichtstun schnell Schaden zufügt. Es kam vor, dass ich links das Kind auf dem Arm hielt, während ich rechts die Maus bediente, dabei aber telefonierte. In meinen dunkelsten Stunden kaufte ich bei Tchibo ein und rief bei Hotlines an. Bis mir klar wurde: So konnte es nicht weitergehen. Was war zu tun? Irgendwann ging es mir auf: Nichts!“

Björn Kern beschließt, auf einen alten Hof in den verlassenen Weiten des Oderbruchs zu ziehen. Seither arbeitet er so wenig wie möglich und verbringt seine Tage größtenteils auf einer Bank unter einem Birnbaum. Von dort aus erzählt er ebenso inspirierende wie pointierte Geschichten vom Nichtstun, in denen er nicht zuletzt auf ganz praktische Fragen eingeht: Ich habe einen Job, den ich nicht kündigen kann – was tun? Wie schaffe ich es, keinen neuen Rechner und kein neues Smartphone zu kaufen, geschweige denn eine Klappsense vom Baumarkt mit Plastikgriff? Warum macht Nichtstun so glücklich und rettet nebenbei auch noch die Welt?

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Di. 18.10. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Martin Mosebach

liest aus

Das Leben ist kurz

Planvoll oder zufällig, hier kommen sie zusammen, Menschen von allen Ecken und Enden des Lebens: eine Malerin, die über den Aufbau eines Stilllebens (Kiesel und Koralle, Schmetterling, Perle und Taubenei) mit einer Freundin streitet; ein Junge auf einem Fahrrad, glücklich dahinrasend wie außerhalb der Zeit; eine Liebhaberin des Weins, die sich auf dem Sterbebett endlich die kostbare, seit Jahrzehnten aufgesparte Flasche bringen läßt; ein Mann vor einem Spalt im Vorhang einer Umkleidekabine, gebannt erlebend, wie sich der Spalt erst mit einem warmen Farbton füllt, dann mit gerundeten Formen, dann mit dunklen Linien – eines Beins?, eines Arms? -, die sich vor seinen Augen hin und her bewegen, „langsam und schwimmend wie ein Wels am Grund eines Flusses“.

Die Miniaturen dieses Buchs erfassen die Welt in Augenblicken. Sie sind Erzählpracht auf engstem Raum, lassen im Handumdrehen Szenen und Figuren entstehen, und so kurz sie sind, so vielgestaltig sind sie in Darstellung und Ton – komisch oder ernst, romanhaft ausgreifend oder dramatisch oder satirisch, dann wieder gelöst, beruhigt. Nur in Sinnlichkeit und Intensität gleichen sich die winzigen Progressionen in der Zeit, die Martin Mosebach beschreibt; es sind die Augenblicke, die unser Leben vor allem ausmachen, die Augenblicke, in denen man, beglückt oder überrascht wie beim Lesen dieser Geschichten auch, etwas von seiner Kürze und Unwiederholbarkeit begreift.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe

Di. 25.10. 2016 · 19 Uhr · Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe

Efrat Gal-Ed

liest aus

Niemandssprache

Itzik Manger – ein europäischer Dichter

Die Biographie eines der größten Dichter jiddischer Sprache (weltweit die erste umfassende überhaupt) ist nach Inhalt und Form außergewöhnlich. Die Lebensgeschichte des Itzik Manger (1901 – 1969) wird verschränkt mit einer lebendigen Schilderung der jiddisch-säkularen Kultur Osteuropas zwischen den Weltkriegen. Und passend orientiert sich die Texteinrichtung durch die Autorin Efrat Gal-Ed an der Seitengestaltung des Talmud: mit erzählendem Haupttext, Abbildungen und erläuternden Seitentexten.

»In Mangers Lebens- und Schaffensgeschichte verkörpern sich Entwicklung und Reichtum der jiddischen Kultur bis 1939, ihre Zerstörung und der tragische Bruch, den die Shoah hinterlassen hat. Mangers Werk entspringt dem jüdischen Osteuropa mit seinen rumänischen, galizischen, polnischen und baltischen Landschaften, in denen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine jiddisch-säkulare Kultur sich rasch entfaltete … Itzik Manger zog es, wie die meisten seiner Kollegen, nach Warschau, weil man dort auf unterschiedlichste Weise jiddisch denken, leben und schöpferisch tätig sein konnte. Sie dachten Europa jenseits des Gegensatzes von Eigenkultur und Fremdkultur … Im zunehmend nationalistischen und antisemitischen Polen war das jiddische Europa ein kosmopolitischer Entwurf, ein Ort, an dem jiddisches Leben beheimatet war.«

Efrat Gal-Ed, geb. 1956 in Tiberias, Israel, studierte Judaistik und Germanistik sowie Malerei. Sie lebt als Malerin, Autorin und Übersetzerin in Köln.

Veranstalter:

Stephanus-Buchhandlung · Metzlersche Buchhandlung · Buchhandlung Der Rabe · Literarische Gesellschaft Karlsruhe